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Begeisternde Büttenrednerin: Anna Niegemann

Schon in früheren Jahren ging es hoch her bei der Hornauer Frauenfastnacht. Eine der jecken Akteurinnen war Anna Niegemann. Wir lassen sie hier noch einmal in die Bütt steigen. Schon erstaunlich – ihr Vortrag greift Themen auf, die uns auch aktuell noch sehr beschäftigen. Aber lauschen Sie selbst:

Anna Niegemann bei der Hornauer Frauenfastnacht

Anna Niegemann betrachtet humorvoll unseren Alltag.

Früher trug man Röcke und keine Hosen,
es wurde gekocht, heut isst man aus Dosen!
Die Wäsche wurde montags eingeweicht,
am Dienstag gekocht und dann gebleicht.

Die Bettwäsch’ wurde mit der Hand ausgewunden,
glatt gebügelt und in ein blaues Band eingebunden.
Die Hemdkragen wurden von "Wittekinds Luis" steifgemacht.
Glatt gebügelt, hat sie Heinrich am Samstag gebracht.

Heut wird alles, auch wenn ’s noch so verdreckt,
in die Waschmaschine rein gesteckt
Persil macht heute alles rein,
ist’s vergilbt, gibt man Entfärber hinein.

Heut hängt man nichts mehr auf die Leine,
der Trockner macht das ganz alleine.
Am Bügeltisch muss man nicht mehr schwitzen,
an der Maschine kann bequem man sitzen.
Die Hemden haben steife Kragen,
man kann sie ungebügelt tragen.

Im Sommer ging man in den Wald,
holte Holz für die Zeit, wenn es war kalt.
Zum Kochen wurde Holz auch genutzt,
so wurde der Wald schön ausgeputzt:

Heute drückt man auf den Knopf,
und schon gart’s im Schnellkochtopf.

Früher hat es niemand gejuckt,
wenn der Kamin hat schwarze Wolken gespuckt.
Wer heute ein’n Kamin sieht qualme,
der geht sofort dann auf die Palme.

Heut holt man gleich die Polizei,
der Umweltschutz muss schnell herbei.
Aber, wenn "die Grüne" komme an’s Ruder,
spucke die Kamine wieder Steinkohlepuder.

Ist sie erst da, die "Grüne Welle",
brennt unser Licht nicht mehr so helle.
100 Watt und täglich Duschen, wo denkt ihr hin,
ist da wirklich nicht mehr drin
Dann holen wir, wie früher, die Badewann’ in die Küch’,
und stellen die nostalgisch’ Petroleumlamp’ auf den Tisch.

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