Was in Hornau früher auf unserem
Speisezettel stand

Von Reinhold Reuss

Es gab sehr oft Grießbrei mit Rosinen,
deshalb kann ich ihn heute nicht mehr lieben.

In der Erbswurstsuppe mit Speck
fand man nur sehr wenig Fett.

Milchsuppe mit viel altem Brot
schlug meinen Appetit stets tot.

Siebkäse mit Pellmännern und Schnittlauch frisch
kamen oft auf unseren Tisch.

Metzelsuppe mit viel Fett:
schon der Duft hat mich immer abgeschreckt.

Bei Kartoffelpuffern mit Apfelbrei
bin ich auch heute noch gerne dabei.

Vom Rind oder Schwein einen guten Braten
gab es nur selten und an Feiertagen.

Zwar waren die Frikadellen mit Brötchen gestreckt,
trotzdem haben sie mir immer gut geschmeckt.

Eintöpfe aller Art waren ein Standardessen,
ich habe sie bis heute nicht vergessen.

Apfelweinsuppe mit Klößchen aus Eierschaum
kennt man heute auch im Vordertaunus noch kaum.

Nudeln aller Art waren ein Essen für alle Tage,
daran hat sich bis heute nichts geändert, keine Frage.

Aufs Brot gestrichener Mirabellenkompott
machte die Verdauung flott.

Haferschleim – ob mit Zucker oder Salz –
hängt mir noch heute aus dem Hals.

Dass Brennnesselspinat oder Löwenzahnsalat gesund war,
wurde mir erst im späteren Leben klar.