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Die Hornauer feierten ihre Äpfel mit einem
munteren Herbstfest

Der Herbst ist Apfelzeit. Auch und besonders in Hornau. Deshalb lud der Verein „Bürger für Hornau“ am Sonntag, den 26. Oktober, am Nachmittag ein ins Vereinhaus. „Horner Gebabbel rund um den Abbel“ lautete der Titel der Veranstaltung. Und ein solches „Gebabbel“ gab es dann auch im besten Sinne.

Alte Apfelsorten, die es nicht im Supermarkt gibt.

Ein Genuss schon beim Ansehen: besondere Apfelsorten, die es nicht im Supermarkt gibt.

Im Vereinshaus erwarteten die zahlreichen Besucher allseits beliebte und bekannte, aber auch seltenere und seltene Prachtexemplare. Uwe Struck, Landwirt von der Hornauer Herrnmauer, hatte 20 verschiedene Apfelsorten mitgebracht und schön dekoriert auf seinem Stand im großen Saal präsentiert. Die Besucher konnten ihre Apfelkenntnisse vertiefen und erweitern. Einmal mehr stellte der neugierige Blick fest, dass jeder Apfel ein Unikat ist. Gestalt, Schale und Duft – jeder Apfel ist ein rundum gelungenes Kunstwerk und lädt ein zum Genuss für Augen und Gaumen.

In einem kurzen Abriss stellte Uwe Struck dem Publikum seine Streuobst-Landwirtschaft vor. 80 verschiedene Apfelsorten kultiviert er. Seit Beginn seiner Tätigkeit hat er circa 200 jungen Bäume gepflanzt, die Äpfel mit einem Gewicht von insgesamt bis zu 300 Kilogramm tragen. Die Ernte von älteren Bäumen erbringt sogar bis zu einer Tonne. Wer Lust darauf hatte, dem zapfte Uwe Struck auch ein Gläschen Süßer direkt aus dem Kelterballon ab.

Selbstverständlich kümmert sich in Hornau nicht nur Landwirt Struck um Streuobstwiesen mit Apfelbäumen. In früheren Zeiten gedeihten die Äpfel üppig auf den Wiesen in und rund um Hornau. Doch auch heute noch steht der Apfelbaum hoch im Kurs in Hornau. „Wer hat noch eigene Äpfel?“, fragte Vereinsvorsitzender Michael Jung bei seinen Begrüßungsworten die Besucher. Als Antwort flitzen jede Menge Finger in die Höhe.

„In jedem Keller wurde gekeltert“, berichtete eine etwas altertümlich gekleidete Dame. Laut eigener Aussage wohnt sie noch immer im vormaligen Kurhaus „Schloss Hornau“. Regelmäßige Besucher der Veranstaltungen der „Bürger für Hornau“ kennen sie schon gut. Es ist Christa Wittekind, die die Hornauer immer wieder gerne in ihren szenischen Vorträgen zu einer Reise durch alte Hornauer Zeiten entführt. Das Publikum erfuhr von ihr beispielsweise, dass die Hornauer in der Vergangenheit ihre Haushaltskasse mit Äpfeln aufbesserten. Dazu trockneten sie in der Wohnküche Apfelschnitzen, die sie an Fäden quer durch den Raum aufhingen. Mit dem getrockneten Obst setzen sie sich in die Eisenbahn nach Frankfurt und fanden dort schnell Abnehmer für ihr Dörrobst.

Christa Wittekind entführte die Zuhörer in alte Hornauer Zeiten.

Christa Wittekind entführte die Zuhörer in alte Hornauer Zeiten.

Dass es in Hornau im 9. Jahrhundert statt Streuobstwiesen mit Apfelbäumen Weinberge gab, löste beim einen oder anderen ungläubiges Staunen aus. Eigentlich wollen das so richtige Hornauer gar nicht hören, aber nun gut.

Der Herbst hat in Hornauer seinen besonderen Reiz. Doch auch die anderen Jahreszeiten stehen dem kaum nach. Das veranschaulichten die Motive des ersten Hornauer Kalenders, die Tobias Schwendel mittels eines Beamers den Gästen vorstellte. So manches Aha ertönte durch den Saal. „Das ist doch die Schrodt-Scheuer, die abgebrannt ist.“ Und wer ist wohl auf dem Foto aus alten Zeiten im Gasthaus vom Alfons Kuhn beim zünftigen Feiern mit dabei? Namen schwirrten schnell durch den Raum. Wer sich von den Motiven durch das Jahr begleiten lassen möchte, der kann den Tischkalender für 5 Euro bei den „Bürgern“ erwerben. Sicher auch ein sehr schönes Geschenk für die Lieben zu Weihnachten.

Wie gut kennen sich die Hornauer mit ihren Äpfeln nun wirklich aus? Ihr Wissen konnten die Hornauer und Freunde des Stadtteils beim Apfelsorten-Quiz unter Beweis stellen. Dafür mussten die Teilnehmer die Äpfel erkennen, die sie am Stand von Uwe Struck in nummerierten Körben ausgiebig begutachten konnten. Anschließend galt es, die richtigen Nummern bei den jeweiligen Apfelsorten-Namen auf dem Quizzettel einzutragen.

Michael Jung fasste das Ergebnis zusammen: „Die Hornauer kennen ihre Äpfel. Allerdings hat niemand alle Apfelsorten richtig erraten.“ Gleich dreimal jedoch errieten Quiz-Teilnehmer acht Sorten richtig. Als Gewinerprämie gab es für sie und zahlreiche weitere Teilnehmer Apfel- und Naturerzeugnisse aus Hornau. Ganz sicher ein köstlicher Genuss.

Das „Gebabbel“ über Äpfel nimmt kein Ende. Denn an ihnen gibt es immer neues zu entdecken und zu genießen. Die Hornauer wissen es zu schätzen.

 

Fotos von der Veranstaltung "Horner Gebabbel rund um den Abbel"

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