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Das Steyerkreuz: Restaurierung eines Hornauer Kleinods

Wer kennt sie nicht – die Wegkreuze und Bildstöcke, die vielerorts in Feldgemarkungen und Ortseingängen stehen. Den Brauch, solche sakralen Kleindenkmäler aufzustellen, gibt es schon seit Jahrhunderten. Christen danken damit ihrem Gott, wenn sie ein besonderes Vorkommnis gut überstanden hatten.

Das Steyerkreuz nach der Restaurierung.



Auch beim Steyerkreuz handelt es sich um eine solche Stiftung. Das Kreuz steht an der Königsteiner Straße / Einmündung Hornauer Straße am östlichen Ortsausgang Hornaus.

Das bürgerschaftliche Engagement des Vereins bewahrte das über 110 Jahr alte Steyerkreuz vor dem weiteren Verfall. Allen Vorbeikommenden vermittelt es wieder einen erfreulichen Anblick. Auch lädt es zum Verweilen und zu einem kurzen Gebet ein – ganz gemäß der Tradition solcher Wegkreuze.

Stifter des Kreuzes sind Peter Steyer aus Hornau, dessen Ehefrau Anna Maria Steyer, geborene Kunz aus Altenhein, und Regine Steyer, geborene Nikolaus aus Falkenstein. Sie alle sind in der Inschrift des Kreuzes erwähnt. Dort steht auch der Hinweis auf das Jahr 1868. In diesem Jahr heiratete Peter Steyer offensichtlich seine erste Ehefrau Anna Maria. Die Kirchenbücher von Hornau verzeichnen diese Hochzeit. Das Kreuz schuf schließlich der Neuenhainer Steinmetz Adam Krall im Jahr 1901.

Das Steyerkreuz befand sich zuletzt in schlechtem Zustand. Durch Alterung und Witterungseinflüsse wies das Sandsteinkreuz zahlreiche Risse, Ausblühungen und Frostabrüche auf. Absandungen führten zum Verfall des Steins. Die Inschrift am Sockel war kaum noch lesbar.

Um das Kreuz wieder herzustellen, halfen keine Arbeitseinsätze. Hier waren Spezialisten gefragt. Die Bürger für Hornau beauftragten einen solchen für eine fachgerechte Restaurierung. In Abstimmung mit der Stadt vergaben wir den Auftrag im September 2010 an den Dipl. Restaurator Matthias Steyer aus Eppstein. Arbeiten am Kloster Eberbach nahmen den Restaurator allerdings noch in Anspruch. Hinzu kam eine lange Frostperiode. Deshalb beendigte der Restaurator die Steinsanierung erst im August 2011.

Zur Ehre Gottes: Die Inschrift gedenkt des Jahres 1868.



Die Bürger für Hornau finanzierten in vollem Umfang die Restaurierung. Da das Wegekreuz keinen Denkmalschutz genießt, standen keine Fördermittel zur Verfügung. In die Finanzierung floss eine objektgebundene Einzelspende ein. Zudem kam Restaurator Matthias Steyer dem Verein mit einem Preisnachlass entgegen. Hierzu bewog ihn, dass sein Name dem des Kreuzes gleichlautet. Allerdings besteht keine Verwandtschaft zu den Stiftern.

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